wie alles begann: Dieses Mädchen wird nicht gut aus gehen

Keine Ahnung wieso irgendjemand meinen könnte ich würde so ein Mädchen suchen…

Dieses Mädchen wird nicht gut ausgehen

Erster Text. Ich hatte definitiv schon schlimmere erste Male.
Und so fing das dann seinerzeit an. Habt viel Spaß beim Lesen:

I’m a Man of Taste and Wealth, na ja, mit dem Wohlstand haperts noch ein wenig. Aber den Taste, also den Geschmack, würde ich mir jederzeit selbst attestieren. Als Belege hierfür kann ich vor allem meinen über jeden Zweifel erhabenen Musikgeschmack – den ich auch vehement gegen Angriffe von „Ich hör eigentlich alles“-Menschen verteidige – mein Bücherregal, angefüllt mit dem Popliteratur-Kanon der Millenniumsjahre, sowie den unvermeidlichen Klassikern und, selbstverständlich, meine umfassende Filmsammlung anführen. Klamottentechnisch komm ich mittlerweile auch ganz vorzeigbar aus dem Haus, ohne mir von Muddi abends was rauslegen lassen zu müssen.

Wo mich aber in schöner Regelmäßigkeit meine Geschmackssicherheit verlässt ist, wenn es um das andere Geschlecht geht. Die Abstriche die man morgens um Drei an der Bar macht, mein ich damit gar nicht. Es geht vielmehr darum, wider besseren Wissens, bei vollem Bewusstsein, sein Herz an ein Mädchen zu verlieren, das einfach nicht aus meiner Welt ist. Ich mir aber nichts mehr wünschte, als, dass sie ein Teil dieser werden könnte. Das gerne zitierte Sprichwort von der Anziehungskraft der Gegensätze beschreibt mein diesbezügliches Talent nur sehr unzureichend. Es ist schon eher mit Antimaterie vergleichbar, die mich anzieht wie ein sterbendes Sternensystem (Herr Lesch, kann man das so schreiben oder ist das astrophysikalisch völliger Blödsinn?), um mich dann restlos in diesem schwarzen Loch verschwinden zu lassen. Und dann würde sie ja nicht Teil meiner Welt, sondern ich Teil ihrer Anti-Welt.
Es ist also eine fatale Anziehung bis zur totalen Selbstaufgabe, die dann Ding mit mir macht, mich Dinge sagen lässt, wie:

– Ja, so’n all-inclusive-Cluburlaub wär doch bestimmt auch mal was. Hat ja was, sich nicht um alles kümmern zu müssen.

– Ich weiß, dass ich die nächsten Jahre darauf verwenden sollte mir etwas Eigenes aufzubauen.

– Klar würde ich Deine Freunde gerne richtig kennen lernen und das geht bei ’nem Spieleabend natürlich besser als im Club.

– Lass uns doch Sonntag mal früh aufstehen, dann hat man doch gleich viel mehr vom Tag.

– Wir könnten ja nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang mit deinen Eltern machen.

Wer mich kennt weiß, dass die Androhung eines Spazierganges effektiver zur Erpressung eines Geständnisses taugt, als das in Guantanamo erfolgreich praktizierte und verfeinerte Waterboarding; mein in vierunddreißig Jahren mühsam erarbeitetes, schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern, eigentlich alles was nur annähernd nach Familie riecht, einen Fluchtreflex auslösen lässt wie die Sichtung eines weißen Hais vor Malibu. Und sonntags früh aufstehen bedeutet, gerade noch dem Pizzaboten die Tür öffnen zu können. Normalerweise. Eigentlich.

Und trotzdem lande ich dann immer wieder bei den Mini fahrenden aber Maxi-bausparenden, cluburlaubenden, Germany’s next Topmodel-und-Schlag-den-Raab-sehenden, Twillight lesenden, manchmal ins Fitness-, immer ins Nagelstudio, aber niemals ins Tattoo-Studio gehenden, Tabu spielenden, aber nicht so wirklich Tabulosen, lieber Prosecco auf der Aida-, als Astra auf einem Konzert-trinkenden Endzwanzigern. Mit einem familiären Background der Unsere kleine Farm wie ein verstörendes Sittengemälde des untergehenden Roms wirken lässt.

Ich weiß es besser, aber diese naive Hoffnung, dass es dieses Mal klappen könnte, ist so unausrottbar wie die Zombies bei Dawn of the Dead. Und sie stehen immer wieder auf. Und ich hab nur ein rostiges Taschenmesser.
Warum nur?
Wer das zutreffend beantwortet, wird von mir bekocht. Laktose- und Konservierungsmittelfrei. Das Rezept ist von Tim Mälzer. Aber immerhin gibt’s Astra dazu.

Getaggt mit , , , , , , , , , ,

Ein Gedanke zu „wie alles begann: Dieses Mädchen wird nicht gut aus gehen

  1. Thomas sagt:

    Wohoooooo! „Applaus“

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